Fachtagung liefert wertvolle Impulse

Die erste Veranstaltung im größtenteils renovierten Ostflügel des Seehauses war eine rundum gelungene Premiere. Rund 70 Teilnehmer waren zur Fachtagung „Opferbezogene Strafrechtspflege“ am 21. und 22. Januar gekommen. Veranstalter neben dem Seehaus waren das Justizministerium Baden-Württemberg und der Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik (DBH).

An zwei Tagen wurden verschiedene Aspekte dieses umfangreichen Themenfeldes beleuchtet. Es gab Vorträge und mehrere Workshops. Dort diskutierte und analysierte man unter anderem die Bereiche Opferhilfe und Opferschutz. Außerdem gingen die Teilnehmer der Frage nach, auf welche Weise Wiedergutmachung, Täter-Opfer-Ausgleich und Gesprächsgruppen zwischen Opfern und Tätern bei der Aufarbeitung von Straftaten etabliert und ausgebaut werden können – sowohl bei ambulanten Maßnahmen als auch im Strafvollzug.

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Baden-Württembergs Justizminister Rainer Stickelberger betonte in seinem Grußwort, dass Opfer von Straftaten zu ihrem Recht kommen müssten. Sie litten oft ein Leben lang unter dem Geschehenen. Daher sei es wichtig, ihnen zu vermitteln, dass auch für sie etwas getan wird und nicht nur für Täter.

Den Fachvortrag zum Thema „Opferbezogene Strafrechtspflege“ hielt Dr. Michael Kilchling. Er ist wissenschaftlicher Referent am Freiburger Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht, Lehrbeauftragter an der Universität Freiburg und Vorsitzender des European Forum for Restorative Justice. Er streifte die Geschichte der opferbezogenen Strafrechtspflege und ging auf die aktuellen Entwicklungen ein.

Seehaus-Leiter Tobias Merckle wies darauf hin, dass im Bereich der opferbezogenen Strafrechtspflege vieles im Umbruch sei. „Es ist daher richtig und notwendig, Netzwerke zu bilden und weiter an guten Lösungen zu arbeiten“, sagte er.

Genau dazu leistete die Fachtagung im Seehaus einen wertvollen Beitrag. Darüber waren sich alle Teilnehmer einig. (aje)

Programm der Fachtagung

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