PF Kolumbien – Versöhnung und Integration

Prison Fellowship Kolumbien

Kolumbien Bellavista Gefängnis

Kolumbien Bellavista Gefängnis

Aktuelle Berichte und Projekte:

Dörfer der Versöhnung
Wiedereingliederung von FARC Guerillas
APAC – Resozialisierung im Gefängnis
Ein Tag im Gefängnis in Barranquilla, Kolumbien: Opfer und Täter im Gespräch

Unterstützung für Prison Fellowship Kolumbien

Prison Fellowship Kolumbien leistet wertvolle Arbeit in den Gefängnissen Kolumbiens, führt Versöhnungsprozesse zwischen Mördern und Angehörigen der Opfer und zwischen ELN- und FARC-Guerillas, Paramilitärs und Vertriebenen/Opfern des Konflikts durch. Dadurch leistet Prison Fellowship Kolumbien einen wichtigen Beitrag für den Frieden des Landes.

Arbeit im Gefängnis

In Kolumbien sind über 56.000 Personen inhaftiert. Allein in Bellavista, einem Gefängnis in Medellin, sind 8.000 Gefangene. Das Gefängnis wurde für 1600 Gefangene gebaut. Überbelegung, miserable hygienische Zustände und eine schlechte Versorgungslage der Gefangenen trägt nicht gerade zu einem Klima der positiven Veränderung bei. Dennoch arbeitet Prison Fellowship Kolumbien seit über 25 Jahren in dem Gefängnis und konnte wesentliche Erfolge erzielen.

APAC Programm – Resozialisierungsprogramm für Gefangene

Prison Fellowship hat im Bellavista Gefängnis von der Gefängnisadministration ein Hafthaus mit über 400 Insassen zur Verfügung gestellt bekommen. Dies wird mit den Insassen gemeinsam renoviert. Die APAC-Methode aus Brasilien (auch Vorbild für das Seehaus) wird eingeführt. Im September konnte die Einweihung des Programms gefeiert werden. In größtmöglichster Selbstverwaltung bereiten sich die Gefangenen auf ein Leben in Freiheit ohne Straftaten vor. Ausbildung und Arbeit, Gesprächsgruppen, Opferempathietraining, Opfer und Täter im Gespräch und Einzelbetreuung gehören neben geistlichen Angeboten zum Programm. Auch im Pedregal Gefängnis gibt es zwei APAC Programme – eins für Frauen und eins für Männer.

Dörfer der Versöhnung

Bei den „Dörfern der Versöhnung“ nehmen ehemalige Guerilla, Paramilitärs und Opfer des Konflikts an Gesprächsrunden teil, in denen die Opfer jeweils ihre Leidensgeschichte und auch die ehemaligen Rebellen oder Paramilitärs ihre Geschichten erzählen können. Gemeinsam arbeiten die Teilnehmer dann am Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur in ihren Dörfern. Sie renovieren zerstörte Schulen, bauen Sportplätze auf, schaffen Werkstätten, in denen Nähmaschinenarbeitsplätze angeboten werden, richten zerstörte Kirchen wieder her oder bauen Brücken für einen sicheren Schulweg für Kinder. Duch die gemeinsame Arbeit lassen sie die Vergangenheit hinter sich und aus Opfern und Täter werden Freunde, die sich gemeinsam für eine hoffnungsvolle Zukunft ihrer Dorfgemeinschaft einsetzen.

Opfer und Täter im Gespräch

Im Programm  („Opfer und Täter im Gespräch“) kommen unbeteiligte Opfer und Täter zusammen, um über die Folgen der Straftaten zu sprechen. Auf diese Weise können die Opfer, die oft keinerlei Hilfe erfahren, ihre Leidensgeschichte erzählen und ihr Leid loswerden. Für viele ist dies der Beginn eines Heilungsprozesses. Für die Täter auf der anderen Seite ist es oft zum ersten Mal, dass sie sich in die Opferperspektive hineinversetzen können und so merken, was sie durch ihre Straftaten angerichtet haben. Den Tätern wird ihre Verantwortung bewusst, sie geben eine symbolische Wiedergutmachtungsleistung. In vielen Fällen kam es danach auch zu einem Treffen mit den direkten Opfern.

Hoffnungspaten

Wenn der Vater im Gefängnis ist, fehlt vielen Familien die Lebensgrundlage. Die Kinder müssen sich dann durch betteln, stehlen oder Prostitution am Leben erhalten und kommen selber irgendwann ins Gefängnis. Um diese Spirale der Hoffnungslosigkeit zu überwinden, wollen wir Kinder von Gefangenen unterstützen, damit sie bei ihrer Mutter oder bei anderen Verwandten leben können, genügend Lebensmittel haben und zur Schule gehen können.

Die Hoffnungsträger Stiftung bietet dafür Patenschaften für Kinder von Gefangenen in Kolumbien, Sambia und Kambodscha an: Werden Sie Hoffnungspate!

Kleinstkredite für Frauen von Gefangenen, Opfer des Konflikts und Ex-Gueriallas und Ex-Paramilitärs

Derzeit unterstützt Prison Fellowship Kolumbien Frauen von Gefangenen durch Kleinkredite, damit sie sich und ihrer Familie einen Lebensunterhalt finanzieren können:

Wir planen, dieses Programm auch für Opfer des Konflikts, Ex-Guerilla-Kämpfer und Ex-Paramilitärs, die an dem Programm Comunidades Restauratives teilnehmen, zu öffnen, damit sie sich auch eine Existenz aufbauen und einem ehrlichen Beruf nachgehen können – und um nicht zu dem Einzigen zurückkehren zu müssen, das sie gelernt haben und mit dem sie bisher ihren Lebensunterhalt verdient haben: Drogenhandel, Gewalt, Mord und Entführungen.

Die vorgestelle Programme werden vom Seehaus e.V. und der Hoffnungsträger Stiftung begleitet und unterstützt. Auch Sie können durch Ihre Spende Prison Fellowship Kolumbien helfen, Gefangene auf ein Leben ohne Straftaten vorzubereiten und wertvolle Versöhnungsarbeit zu leisten.

Jede Spende kann viel bewirken!

Seehaus e.V. Kreissparkasse Böblingen,
IBAN: DE 8060 3501 3000 0817 6682; BIC: BBKRDE6B
oder direkt hier

 

Webseite Prison Fellowship Kolumbien

Besuch von Francisco Galan in Deutschland 2013

Bericht vom Besuch von Francisco Galan und Lacides Hernandez