Wenn Worte fehlen – Symbole in der Täterarbeit

Wenn Worte fehlen – Symbole in der Täterarbeit

Die Arbeit mit Symbolen bietet einen wirkungsvollen Zugang zu den inneren Erlebniswelten von Straftätern. Viele Täter tun sich schwer, über Gefühle, Motive und Verantwortung zu sprechen. Sprache stößt hier schnell an ihre Grenzen – Scham, Abwehr oder fehlende emotionale Worte erschweren eine echte Auseinandersetzung mit der eigenen Tat und ihren Folgen.

Symbole schaffen in solchen Situationen eine Brücke zwischen innerem Erleben und äußerem Ausdruck. Durch den Einsatz von Gegenständen, Bildern und Metaphern werden Emotionen, Erinnerungen und Handlungszusammenhänge sichtbar und begreifbar. Diese nonverbale Ebene ermöglicht es, Täter auf einer tieferen, emotionalen Ebene zu erreichen und sie Schritt für Schritt durch ihren Veränderungsprozess zu begleiten.

Symbolarbeit hilft dabei, Verantwortung zu übernehmen, Empathie zu entwickeln und neue Perspektiven für ein straffreies Leben zu erschließen. Im Seminar werden verschiedene Methoden der psychologischen Symbolarbeit vorgestellt und praxisnah erprobt – darunter Biographiearbeit mit der Lebensstraße, die Insel der Gefühle, einem sprachfreien Schutzplan, Selbstwertkarten sowie der Einsatz von Alltagsobjekten als Gesprächseinstieg.

Jede*r Teilnehmende erhält ein umfangreiches Manual mit zahlreichen Vorlagen, Arbeitsmaterialien und den im Seminar entstandenen Gruppenarbeiten (z. B. Fotos der Lebensstraße, Übungsbeispiele, Flipchart-dokumentation). Diese Unterlagen sind im Teilnahmebeitrag enthalten.

Ziele

Die Teilnehmenden probieren aus und erfahren, wie sich diese kreativen Techniken flexibel in der ambulanten und stationären Arbeit mit Gewalt- und Sexualstraftätern einsetzen lassen.

Inhalte

• Einführung in die psychologische Symbolarbeit nach Wilfried Schneider und ihre Anwendung in der Tätertherapie
• Einsatz symbolischer Materialien zur Darstellung von Emotionen, Biografie und Verantwortung
• Praktische Übungen mit Symbolen in Kleingruppen anhand typischer Deliktarten
• Arbeit mit Methoden wie Lebensstraße, Insel der Gefühle, Selbstwertkarten und sprachfreiem Schutzplan
• Förderung von Empathie, Selbstreflexion und Verantwortungsübernahme durch Symbolarbeit
• Nutzung von Symbolen als Gesprächseinstieg und Brücke bei sprachlichen oder emotionalen Blockaden
• Reflexion und Transfer der Methoden in die eigene berufliche Praxis (ambulant und stationär)

Methoden

Nach der Einführung in verschiedene symbolische Materialien werden diese in Kleingruppen anhand von drei exemplarischen Lernfällen aus der Praxis – häusliche Gewalt, Konsum von Kinderpornografie und Brandstiftung – erprobt. Durch das praktische Ausprobieren und gemeinsame Reflektieren entsteht ein lebendiges Lernen, das persönliche Erfahrungen und fachlichen Austausch verbindet. Eine aktive Mitarbeit der Teilnehmenden ist ausdrücklich erwünscht. Jede*r Teilnehmende erhält ein umfangreiches Manual mit zahlreichen Vorlagen, Arbeitsmaterialien und den im Seminar entstandenen Gruppenarbeiten (z. B. Fotos der Lebensstraße, Übungsbeispiele, Flipchart-dokumentation). Diese Unterlagen sind im Teilnahmebeitrag enthalten.

 

Allgemeine Informationen

	30.06.2026: 10:00 bis 17:00 Uhr 01.07.2026 9:00 bis 17:00 Uhr 02.07.2026: 9:00 bis 17:00 Uhr
	Mitarbeitende aller psychosozialen Berufsgruppen, die mit Sexual- und Gewaltstraftäter arbeiten.
	Seehaus-Akademie Leonberg, Glemseck-Saal (Lageplan: 7.), Glemseck 1, 71229 Leonberg (Google Maps) Parkmöglichkeiten finden Sie neben dem Glemseck.
	735 Euro inkl. Verpflegung, kein Abendessen.
	Frank Löhr Dipl.Psych., Psychologischer Psychotherapeut. Ausbildung in psychologischer Symbolarbeit. Therapeut in der in der Forensischen Ambulanz der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie Lüneburg, nebenberuflich Supervisor, Dozent in der komplementären Nachsorge und Behandler im Modellprojekt einer ambulanten Sexualstraftätergruppe.   Stefanie Wenzlaw Fachkrankenschwester und stellvertretende Pflegedienstleitung in der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie Lüneburg. Stationsleitung auf einer Suchtstation gemäß § 64 StGB, nebenberuflich Behandlerin im Modellprojekt einer ambulanten Sexualstraftätergruppe.

Bitte beachten Sie: Aktuell können wir keine Übernachtung in unseren Räumlichkeiten anbieten. Empfehlen können wir Ihnen ist das Waldzeit Apartment* (info@fewo-leonberg.com / +49 176 55065560) oder das Hotel Hirsch in Leonberg. Kosten der Übernachtungen sind nicht im Preis des Seminars inbegriffen. *Wenn Sie bei der Buchung auf unserer Veranstaltung/das Seehaus hinweisen, erhalten Sie Rabatt auf Ihre Übernachtung.

Anmeldung

Anmelde Link kommt …

• Anmeldeschluss: 01.06.2026
• Mindestteilnehmerzahl: 15
• Maximalteilnehmerzahl: 20

Sollten Sie Fragen haben, schreiben Sie uns eine E-Mail an: Akademie(at)Seehaus-ev.de