Fachtag Leipzig

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Fachtag Straffälligenhilfe 2024: Dienstag, 28. Mai im Seehaus Leipzig

Verantwortung lernen – im Zwangskontext?

Wie soll soziale Verantwortung gelernt werden, wenn sie im Vollzugsalltag kaum erlebt werden kann? Im Strafvollzug, aber auch in der Straffälligenhilfe sind die Beziehungen zwischen Personal und Klienten gekennzeichnet durch bedingte Freiwilligkeit und begrenzte Gestaltungsspielräume. (Wie) Kann das Lernen von Verantwortungsübernahme ermöglicht werden, wenn die Zusammenarbeit nicht unwesentlich auf äußerem Zwang beruht? Wie können aus Bestraften Befähigte; wie aus Sanktionierten Lernende werden? Mit den verschiedenen Perspektiven der Referierenden & ihren Erfahrungen aus der Praxis machen wir uns auf die Suche nach Antworten…

  • Ort: Seehaus Leipzig
  • Zeit: 09.00-16.30 Uhr

Weitere Informationen folgen.

 


 

Rückblick Fachtag-Premiere 21.09.2021: 10 Jahre Strafvollzug in freien Formen

Präsentationen und Materialien des Fachtags als PDF-Downloads

Hier finden Sie weitere Bilder vom Fachtag.

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Seit 2011 wird in Sachsen der Strafvollzug in freien Formen als dritte Möglichkeit neben den klassischen Formen des offenen und geschlossenen Strafvollzuges im Seehaus praktiziert (siehe Seehaus-Chronik Sachsen). Hier im Seehaus Leipzig fand auch der Fachtag statt. Seehaus e.V. betreibt in Baden-Württemberg einen weiteren Strafvollzug in freien Formen, Opfer- und Traumaberatungsstellen und führt Begleitete gemeinnützige Arbeit und Gewaltpräventionskurse (PROTACTICS) durch.


Seehaus e.V. ist Mitglied in der


Das Programm für den Fachtag 2021:

8:30 Uhr Ankommen und Anmeldung
09.15 Uhr Begrüßung
09.25 Uhr Rückblick 10 Jahre Strafvollzug in freien Formen
10.05 Uhr Referat Prof. Jens Borchert: Idealisten im System. Traditionen und Innovation.
11.20 Uhr Pause
11.35 Uhr Talk mit Staatssekretär Mathias Weilandt, Rico Gebhardt (Die LINKE), Uwe Hinz (Anstaltsleiter JSA Regis) und Ehemaligen des Seehauses
12.20 Uhr Gemeinsames Mittag
13.20 Uhr Führungen durch das Seehaus Leipzig
14.05 Uhr Vertiefung & Diskussion zu Fachthemen
15.35 Uhr Beitrag der jungen Männer aus dem Seehaus
Offizielle Verabschiedung
gegen 16 Uhr Ausklang bei Kaffee & Kuchen

Vertiefung und Diskussion zu Fachthemen (14:05 – 15:35 Uhr)

Sie können bei der Online-Anmeldung (s.u.) Ihren Wunsch-Vertiefungsteil angeben.

  1. Übergänge gestalten // Prof. Angela Teichert (SRH Fernhochschule) und Tobias Boden (Pädagoge Seehaus e.V.)
    In diesem Vertiefungsteil geht es um die Bewältigung von Übergängen. Übergänge werden auf der individuellen, auf der interaktionalen und auf der kontextuellen Ebene bewältigt. Es wird dabei unterschätzt, dass Übergänge oft sehr komplex sind, ineinander übergehen oder sich überblenden. Diese können deshalb Stress auslösen und es kann zu affektiven Reaktionen durch das Individuum kommen. Eine strukturierte Gestaltung von Übergängen sowie die Abstimmung aller beteiligten AkteurInnen in diesem Prozess ist für das Gelingen von Übergängen mit verantwortlich. In einer gemeinsamen Diskussion soll es um die Bedeutung von Übergängen gehen und um Gestaltungsmöglichkeiten – angereichert mit Erfahrungen aus dem Seehaus-Alltag.
  1. Ausbildung im Seehaus Leipzig // Dr. Doreen Simmerl (Leitung Seehaus-Schule) und ein Ausbilder aus dem Seehausbetrieb
    In diesem Vertiefungsteil sollen sowohl die schulischen Angebote als auch die Ausbildung zum Ausbaufacharbeiter, Schwerpunkt Zimmererarbeiten, im Kontext des Seehaus-Alltags vorgestellt werden. Wir wollen mit Ihnen ins Gespräch kommen über die Gestaltung des Schulalltags, die Umsetzung von Lehrplänen, die Herausforderungen bzgl. des Verhaltens, die unterschiedlichen Vorbildung der jungen Männer und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten im Vollzug in freien Formen. Im Mittelpunkt unserer Bildungsarbeit steht dabei die Verbindung von Theorie- und Praxisthemen als ganzheitliche Herangehensweise.
  1. Mit öffentlichen Widerständen umgehen // Paul Schneider (Leitung Seehaus Leipzig) und Gäste
    „Gefährliche Knackis“ in der Nachbarschaft wolle man nicht haben. So wurde der Start des Seehauses verzögert und begleitet durch öffentliche Widerstände. Wie umgehen mit Ängsten, Skepsis und Kritik von BürgerInnen und PolitikerInnen, wenn die eigene Klientel unbeliebt ist? Wir schauen zurück auf die Erfahrungen des Seehauses, die Versuche, Beziehungen in die Nachbarschaft zu bauen – und wie die Nachbarn reagiert haben.
  1. Positive Peer Culture (PPC) & Selbstverwaltung im Strafvollzug // Benjamin Winkler (Pädagoge Seehaus e.V.) und (neu!) Tobias Merckle (Gründer Seehaus e.V.)
    Positive Peer Culture (Positive Gruppenkultur) ist ein zentraler Baustein im pädagogischen Konzept des Seehauses. In diesem Vertiefungsteil werden die theoretischen Hintergründe skizziert, Werkzeuge vorgestellt und die Chancen und Grenzen bei der Arbeit mit Positive Peer Culture illustriert. Mit praktischen Beispielen aus dem Seehaus. Eine wichtige Inspiration für Seehausgründer Tobias Merckle, PPC und das Prinzip der Verantwortungsübernahme in den Mittelpunkt des Seehaus-Konzepts zu stellen, waren seine Begegnungen mit Gefangenen und ehrenamtlichen Mitarbeitern in von ihnen selbstverwalteten Gefängnissen in Brasilien. Wie kann das funktionieren? Dazu gibt es in diesem Vertiefungsteil Einblicke ins APAC-Programm.
  1. S.A.T. – Situational Action Training // Marc Stäbler (Gewaltpräventionstrainer, PROTACTICS Team Seehaus) u.a.
    Konflikte und Gewalt begegnen uns überall: In der Schule, in der Familie, im Kollegium, im Supermarkt, im Kontakt mit Klienten…wie kann ich in angespannten Situationen handlungsfähig bleiben? Damit nützliche Techniken und Verhaltensweisen im Ernstfall parat sind, werden sie im S.A.T. unter realistischen Bedingungen in einem Szenario außerhalb der Sporthalle geübt. Die TrainerInnen geben fundiertes Feedback zu den Themen Recht, Taktik und Psychologie. Zivilcourage wird so gefördert die Wahrnehmung (Gefahrenradar) geschult. Selbstbehauptung und Selbstverteidigung für den Alltag.
  1. 10 Jahre Vollzug in freien Formen – Wie geht’s weiter? // Anke Söldner (Verein für Soziale Rechtspflege), Claudia Ramsdorf & Mathias Frankfurth (sächs. Justizministerium Referat IV.5 Vollzugsgestaltung)
    Im August 2021 startete mit dem Verein für Soziale Rechtspflege (Dresden) der zweite Träger in Sachsen mit der Durchführung von Strafvollzug in freien Formen. Welches Konzept steckt dahinter? Und wohin soll sich der Strafvollzug (in freien Formen) in Sachsen zukünftig entwickeln?

Tagungsort

Seehaus Leipzig (Google Maps Link)
Strandweg 2 * 04575 Neukieritzsch OT Kahnsdorf

Nutzen Sie zum Navigieren Google Maps – andere Dienste und auch aktuelle Navis finden leider (noch) nicht unseren Standort.

Kontakt

Tel. 034206-694 500
sachsen@seehaus-ev.de

Tagungskosten

Unkostenbeitrag inklusive Getränke, Kaffee und Mittagessen: 30,00 EUR

Bitte bringen Sie den Betrag gern passend in bar zur Veranstaltung mit. Vielen Dank!

Corona

Update 15.09.21: Ein 3G-Nachweis ist aufgrund der niedriegen Inzidenz (unter 35) im Landkreis nicht notwendig. Denken Sie bitte an Maske, Hygiene- und Abstandsregeln.

Anmeldung

Es stehen maximal 60 Plätze zur Verfügung – Vergabe nach Eingang der Anmeldungen.

Bitte melden Sie sich bis zum 15. September 2021 für den Fachtag an (bitte für jede Person eine Anmeldung):








    Bitte geben Sie Ihren Wunsch zum Programmpunkt "Vertiefung und Diskussion zu Fachthemen" an:*
    Übergänge gestaltenAusbildung im Seehaus LeipzigMit öffentlichen Widerständen umgehenPositive Peer Culture im StrafvollzugS.A.T. – Situational Action Training10 Jahre Vollzug in freien Formen – Wie geht’s weiter?



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