Fachtag Prävention – Ambulante Maßnahmen
In einer Zeit, in der der Strafvollzug vor tiefgreifenden gesellschaftlichen und strukturellen Herausforderungen steht, gewinnen ambulante Maßnahmen zunehmend an Bedeutung. Sie bieten nicht nur eine Alternative zur klassischen Inhaftierung, sondern eröffnen neue Wege der Resozialisierung, Reintegration und Prävention. Der Fachtag widmet sich der Frage, wie diese Maßnahmen effektiv gestaltet, weiterentwickelt und in bestehende Regelangebote integriert werden können. Der Fachtag bietet Raum für innovative Ansätze, praxisnahe Beispiele und vertiefende Diskussionen.
Im Mittelpunkt stehen unter anderem Restorative-Justice-Ansätze, die auf Versöhnung und Wiedergutmachung setzen und neue Perspektiven für Täter und Opfer eröffnen. Die begleitete gemeinnützige Arbeit wird als wirkungsvolle Maßnahme zur Förderung von Verantwortungsübernahme und sozialer Integration vorgestellt. Zudem werden neue ambulante Maßnahmen präsentiert, die erfolgreich in bestehende Regelangebote integriert wurden – mit konkreten Beispielen aus der Praxis. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Erfahrungstransfer zwischen Jugend- und Erwachsenenbereich: Was funktioniert in der Jugendhilfe besonders gut, und wie lassen sich diese Ansätze auf den Erwachsenenbereich übertragen? Auch die Vermeidung von Ersatzfreiheitsstrafen wird thematisiert – mit aktuellen Erkenntnissen aus Rückfalluntersuchungen und der Frage, wie ambulante Maßnahmen zur Entlastung des Strafvollzugs beitragen können.
In praxisnahen Workshops werden zentrale Themen vertieft: Der Ausstieg aus extremistischen Szenen, die Grenzen und Möglichkeiten der Sozialen Arbeit im Spannungsfeld zwischen Hilfe und Kontrolle, sowie der Täter-Opfer-Ausgleich bei schweren Delikten. Weitere Workshops widmen sich der Unterstützung von Tätern bei häuslicher Gewalt, der Förderung von Opferempathie in sozialen Trainingskursen, und den Erwartungen der Jugendhilfe an ambulante Maßnahmen, etwa im Kontext des Hauses des Jugendrechts. Der Fachtag bietet eine wertvolle Gelegenheit, aktuelle Entwicklungen zu reflektieren, voneinander zu lernen und neue Impulse für die Praxis zu gewinnen – mit dem Ziel, ambulante Maßnahmen als wirksame und nachhaltige Säule der Strafrechtspflege zu stärken.
Vorträge
Restorative Justice Maßnahmen im Ambulanten Bereich
Herr Ulrich Weinhold, Syndikus Rechtsanwalt, Seehaus e. V.
Implementierung von neuen ambulanten Maßnahmen in Regelangebote, Beispiele aus der Praxis
Frau Ulrike Breimaier, Seehaus e. V. Bereichsleitung Ambulante Maßnahmen, begleitete gemeinnützige Arbeit
Implementierung von neuen ambulanten Maßnahmen in Regelangebote, Beispiele aus der Praxis
Herr Weinmann, Landratsamt Böblingen, Jugendgerichtshilfe, Sachgebietsleiter
Was kann der Erwachsenenbereich vom Jugendbereich lernen
Herr Bernd Klippstein, Jurist und Vorsitzender der DVJJ
Vermeidung von Ersatzfreiheitsstrafen – eine Rückfalluntersuchung
Frau Dr. jur. Nadine Haandrikman-Lampen, Volljuristin & zertifizierte Mediatorin
Workshops
Dialog und Fragerunde zum Ausstieg aus der Rechten Szene
Herr Stefan Kluger, Ehemaligen Ausstiegsberater, ehrenamtlichen Richter, Geschichtsvermittler in der ehemaligen Gestapo Zentrale Hotel Silber
Resozialisierung vs. Vollstreckung – was die Soziale Arbeit leisten kann und darf
Frau Dr. jur. Nadine Haandrikman- Lampen, Volljuristin & zertifizierte Mediatorin
Täter-Opfer-Ausgleich in Haft und nach schweren Delikten
Frau Elvira Pfleiderer, Leiterin der Trauma- und Opferberatung, Seehaus e. V.
Waldhaus: Wenn der Täter Hilfe braucht
Herr Uwe Seitz, Bereichsleiter Jugendberufshilfe und Fachberatung für Beschuldigte bei häuslicher Gewalt (Waldhaus gGmbH) Dipl. Sozialpädagoge und systemischer Coach und Berater
Perspektivenwechsel wagen – Opferempathie in unseren Sozialen Trainingskursen
Frau Hannah Gebers, Sozialarbeiterin, Opfer-Empathie Training, Seehaus e. V.
Perspektivenwechsel wagen – Opferempathie in unseren Sozialen Trainingskursen
Frau Anja Schneider, Sozialarbeiterin, Trainingskurse, Begleitete gemeinnützige Arbeit, Seehaus e. V.
Haus des Jugendrechts: Welche Erwartungen hat die Jugendhilfe an Ambulante Maßnahmen?
Frau A. Heiß-Ritter, Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis -Jugendamt
Allgemeine Informationen
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Mittwoch, 15.10.2025
9:00 – 17:00 Uhr |
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Ehrenamtliche, Sozialarbeiter, Mitarbeiter aus allen pädagogischen Bereichen, Bevölkerung |
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Seehaus-Akademie Leonberg, Glemseck-Saal (Lageplan: 7.), Glemseck 1, 71229 Leonberg (Google Maps)
Parkmöglichkeiten finden Sie neben dem Glemseck. |
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70 Euro inkl. Verpflegung |
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Bitte beachten Sie: Aktuell können wir keine Übernachtung in unseren Räumlichkeiten anbieten. Unserer Empfehlung ist das Waldzeit Apartment* (info@fewo-leonberg.com / +49 176 55065560) oder das Hotel Hirsch in Leonberg.
Die Kosten der Übernachtungen sind nicht im Preis des Seminars inbegriffen. *Wenn Sie bei der Buchung auf unserer Veranstaltung/das Seehaus hinweisen, erhalten Sie Rabatt auf Ihre Übernachtung. |
Methoden
Vorträge und Workshops
Anmeldung
über das Anmeldeformular
- Mindestteilnehmerzahl: 30
- Maximalteilnehmerzahl: 140
- Bei nicht ausreichender Teilnehmerzahl behalten wir uns vor, die Veranstaltung abzusagen.
Bei Fragen können Sie sich gerne an Rebecca Jung wenden:
Seehaus e. V.
Seehaus 1, 71229 Leonberg
Tel. 07152/33123-328
Veranstalter und Kooperationspartner