Rückblick auf ein BFD im Seehaus Leipzig
Von Oktober 2019 bis Juli 2020 leistete ich meinen Freiwilligendienst im Seehaus Leipzig. In erster Linie kam ich dazu, weil mein ausgewählter Studiengang in diesem Jahr nicht stattfand und ich einfach eine Alternative suchte. Schon bald aber merkte ich, dass eine Arbeit wie diese nach der Schulzeit genau das richtige für mich war. Von Anfang an war ich von der Freundlichkeit und Offenheit der Seehausmitarbeiter begeistert. Das Seehaus war für mich ein Ort, wo ich so angenommen wurde, wie ich bin. Vielen Dank dafür!
Außerdem hatte natürlich auch die Lage am schönen Hainer See eine gewisse Überzeugungskraft und machte das Wohnen im Seehaus nochmals besser. Wer im Seehaus als Jahresmitarbeiter arbeitet, der lebt auch dort, zusammen mit mehreren Familien und Mitarbeitern. So kann es gut sein, dass man sich manchmal etwas mehr Privatsphäre wünscht, sobald man das eigene Zimmer verlässt. Allerdings war es sehr schön, die verschiedenen Menschen und Charaktere kennenzulernen. Die Seehaus-Gemeinschaft ist sehr lebendig, nicht zuletzt durch die vielen Kinder.
Die Arbeit in meinen neuneinhalb Monaten war ziemlich abwechslungsreich. Zwar gab es auch Zeiten, in denen es mir zu viel wurde, über den ganzen Tag hinweg mit eingespannt zu sein, aber ich sah einen Sinn in meiner Arbeit. Dass ich so viele verschiedene Aufgaben hatte und mir viel Verantwortung zugemutet wurde, war für mich bereichernd. Eine Besonderheit hatte für mich die Arbeit auf dem Bau, da man durch gemeinsame Arbeit nochmal einen ganz anderen Zugang zu den jungen Männern gefunden hat. Der Kern der Seehaus-Arbeit sind die WG-Zeiten. Von chaotisch-stressig bis lustig-fröhlich war da alles mit dabei. Ich habe so meine Zeit gebraucht, um mich auf WG einzuleben, locker und selbstsicher zu werden. Aber umso lieber denke ich an die letzten Monate zurück, in denen die WG für mich wie das eigene Wohnzimmer war und ich wirklich Freude daran hatte, für die Jungs da zu sein und zur WG Familie zu gehören.
Sehr prägend war für mich auch die Zeit mit den anderen drei Jahresmitarbeitern. Öfters gab es gemeinsame Mahlzeiten, gute Gespräche oder gemeinsame Aktionen. Es war einfach richtig gut seine Kollegen auch Freunde nennen zu können. Nicht zu vergessen sind die schön gestalteten NetzwerkM-Seminare, bei denen man mal aus dem Seehaus-Alltag ausbricht und eine gute Zeit mit ganz anderen FSJlern/BFDlern verbringt.
Durch mein BFD konnte ich viel Erfahrung sammeln, in meiner persönlichen Entwicklung um einiges weiter kommen und richtig coole Menschen kennenlernen. Nach allen bestandenen Herausforderungen bin ich wirklich froh, mich für das Seehaus entschieden zu haben und schaue dankbar auf die Zeit zurück.
August 2020