Ein Jahr lang durfte ich im Seehaus Leipzig im Rahmen meines Sozialen Freiwilligendienstes mitwirken. Es war eine sehr aufregende Zeit, in der ich wertvolle Erfahrungen sammeln konnte. Darüber hinaus habe ich sehr viel über mich, meine Mitmenschen und Gott gelernt.
Besonders bei Konfrontationen und Auseinandersetzungen musste ich lernen wie man offen über Probleme und Schwierigkeiten miteinander kommuniziert um gemeinsam eine Lösung zu finden. Das Seehaus war für mich persönlich das richtige Lernfeld.
Da man in einer Wohngemeinschaft lebt, steht man stets in Kontakt mit seinen Mitmenschen. Das Positive daran ist, dass man in Gemeinschaft ist und immer für einen da ist. Bei aufkommenden Problemen hilft man sich gegenseitig.
In dem letzten Jahr habe ich vor allem gelernt mich selbst und andere zu respektieren und ihnen die Wertschätzung zu geben, die ich mir auch von ihnen wünsche.
Die gemeinsame Zeit mit den Jungs war sehr abwechslungsreich, ja sogar sehr „bunt“. Man lebt und wächst mit ihnen auf, und lernt sich in persönlichen Gesprächen sehr gut kennen. Man ist für sie da, in guten wie auch in schlechten Zeiten.
Ich habe durchaus versucht ihnen von meinen selbstgemachten Lebenserfahrungen zu berichten und sie zu ermutigen etwas im Leben zu ändern. Oft habe ich mich als ein Vorbild für die Jungs gesehen, und das motivierte mich umso mehr auch an meiner persönlichen Weiterentwicklung zu arbeiten. Ich habe es als ein Privileg angesehen mich in dieser Einrichtung einzubringen und hautnah mitzuerleben wie Menschen sich verändern und wieder einen Lebenssinn finden können.Seehaus Leipzig, September 2018