Wenn du an dir wachsen möchtest, dann lass dich auf ein Jahr im Seehaus ein!
Meine Aufgaben al s FSJler waren sehr vielseitig:
Hauptsächlich war ich als Mitarbeiter auf dem Bau tätig und konnte dort meine Ausbildung sehr gut einbringen. Dazu kam der Einkauf für die Wohngemeinschaften, verschiedene Fahrdienste und Hausmeistertätigkeiten.
Die erwartete Teilnahme an den unterschiedlichen Sportaktivitäten (Frühsport, Schul- und Freizeitsport) habe ich selbst immer als meine eigene Freizeitaktivität empfunden. Es macht Spaß, nach gemeinsamer Arbeit als Ausgleich auch zusammen mit den Jungs ein Fußballspiel oder anderes zu erleben. Das war auch immer eine tolle Möglichkeit, sich noch einmal auf einer anderen Ebene zu begegnen.
Ich habe auf einer Wohngemeinschaft mitgelebt und so zum großen Teil am Tagesablauf der Jungs teilgenommen. Frühsport, Stille Zeit, Frühstück, ein Dienst auf der Wohngemeinschaft (Zimmer putzen oder Wäsche machen), Besprechung der Mitarbeiter der Ausbildungsbetriebe zur Vorbereitung au f den Tag, gemeinsamer Impuls, Arbeiten auf der Baustelle oder in den Werkstätten.
Nach dem Abendessen war der Tag für mich beendet, während die Jugendlichen noch ihr Abendprogramm hatten.
Der Alltag im Seehaus bietet viele Herausforderungen.
Meist arbeitet man tagsüber mit ein bis zwei Jugendlichen zusammen und ist gemeinsam verantwortlich für das Ergebnis; da lernt man schnell aus seinen Fehlern.
Auch der Kontakt mit den Jungs war immer wieder spannend. Es gab Situationen, bei denen man dem Konflikt nicht aus dem Weg gehen konnte und durchgreifen musste. Das Verhältnis zu den Jungs hat sich im Laufe der Zeit immer mehr verbessert. Und es war schön zu sehen, wie sich die Jugendlichen in ihrer Zeit im Seehaus verändert und auch Spaß an der Arbeit gefunden haben. Und wie sie ihr Leben in den Griff bekommen wollten.
Im Großen und Ganzen blicke ich auf ein unvergessliches Jahr zurück. Es war nicht immer leicht und oft musste ich auf die Zähne beißen. Aber es ist ein tolles Gefühl, wenn man abends erschöpft ins Bett fällt und nochmal über einen Tag nachdenken kann, der garantiert nicht so war wie ein anderer zuvor.
Man arbeitet im Seehaus nicht in die eigene Tasche, sondern man arbeitet mit und für die Jugendlichen.
Im Allgemeinen gilt für das Seehaus Leonberg: man wächst an seinen Aufgaben, man muss sich ihnen nur stellen!
Felix Kröner, ehemaliger FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr)