Nach meinem Abitur wollte ich nicht sofort in das Studium/ Ausbildung einsteigen, sondern erst mal etwas anderes nach 13 Jahren Schule machen. So habe ich mich für ein FSJ entschieden.
Die Entscheidung für das Seehaus Leonberg fiel mir nicht leicht, da ich aufgrund der räumlichen Trennung meine Familie und Freunde nur noch sehr selten sehe. Jetzt aber kann ich sagen, dass es sich auf jeden Fall gelohnt hat.
Das Jahr war zwar nicht immer leicht aber gleichzeitig konnte und kann ich so viel mitnehmen und lernen durch all die Herausforderungen, die Tag für Tag auf Einen zukommen, denn langweilig wird es hier nie. ☺
Zu den Herausforderungen gehört z.B. der durchstrukturierte Tagesablauf, der mit frühem Aufstehen beginnt. Auf der WG Ott, auf der sich morgens dann die 4-6 Jungs der Hausvater, 2 männlichen FSJ und ich befinden, ist dann zuerst Zeit der Stille, daraufhin Frühstück und schließlich die Dienste.
Bei den Diensten hat jeder Jugendliche eine Aufgabe (einen Raum putzen, Wäsche erledigen, Küche reinigen,…) zu erledigen. Hier ist es meine Verantwortung, diese zu kontrollieren und zu bewerten. Danach ist Raucherpause und dann treffen sich alle 3 WGs und Mitarbeiter zum täglichen Impuls. Da danach alle Jungs arbeiten oder zur Schule gehen kommt nach dem Impuls die Zeit, in der ich meine Hausmutter unterstütze, sei es im Haushalt z.B. das tägliche Kochen oder, dass ich ihre 3 süßen Kinder betreue.
Den Abend verbringt man dann wieder mit den Jugendlichen und Hauseltern und am Wochenende macht man oft Ausflüge wie Kanufahren.
Auch wenn es echt schwere Zeiten mit vielen Konflikten und Stress gibt, hat man überwiegend Zeiten, in denen man viel Spaß hat, sei es mit den Kindern oder auch mit den Jugendlichen. Es ist toll zu sehen, wie sich die Jugendlichen Ziele setzen und diese auch erreichen.
Insgesamt schätze ich die gesamte Gemeinschaft im Seehaus, in der alle respektvoll miteinander umgehen und man sich gegenseitig hilft. Alles in allem kann ich echt sagen, dass ich diese Zeit und alle Erlebnisse und Erfahrungen, die ich
machen durfte, nie vergessen werde.
Ich bin Gott echt dankbar dafür, dass ich hier sein darf und dass er auch die ganze Zeit hier mit mir war und mir immer wieder neue Kraft und Motivation geschenkt hat.