Hoffnungsträger Patenkind-Programm für Kinder von Gefangenen

Patenkind-Programm der Hoffnungsträger für Kinder von Strafgefangenen

Paten schenken neue Hoffnung

Die neunjährige Mervis aus Ndola (Sambia) hat wie alle kleinen Mädchen auf der Welt große Träume. Ihr späterer Berufswunsch lässt jedoch aufhorchen. „Ich möchte einmal zur Armee und als Soldatin die Menschen in unserem Land beschützen“, erzählte sie Mitarbeitern der Hoffnungsträger aus Leonberg, die sie vor kurzem zu Hause in Ndola besucht haben. Mervis gehört wie andere Mädchen und Jungen aus der 500.000.-Einwohner-Stadt zu einem ganz besonderen Patenkind-Programm, das die Hoffnungsträger zur Unterstützung für Kinder von Strafgefangenen gestartet haben.

Die Worte von Mervis machen deutlich, wie allgegenwärtig Angst und Unsicherheit im Leben der Kleinen sind. Ihr Vater sitzt seit zwei Jahren im Gefängnis. Mervis, ihr sechsjähriger Bruder Lucky und ihre Mutter leben im kleinen Haus der Großmutter im Stadtviertel Katakombo. Dort herrschen Arbeitslosigkeit und Armut. Die Großmutter bemüht sich redlich, die Familie über die Runden zu bringen. Doch auch sie kämpft allein, dass alle genug zum Essen haben. Ihr Mann starb bereits vor 16 Jahren. Ohne Unterstützung würde sie es wohl nicht schaffen. Ganz sicher könnten Mervis und Lucky nicht zur Schule gehen. Dank des Patenkind-Programms der Hoffnungsträger ist das nun möglich. „Mein Lieblingsfach ist Englisch“, sagte Mervis mit einem Lächeln.

Mit Hilfe eines engmaschigen Netzes aus Sozialarbeitern und Freiwilligen in den Stadtvierteln erfahren die Partner der Hoffnungsträger in Ndola von Schicksalen wie dem von Mervis und ihrer Familie. Wenn die Kinder ins Paten-Programm aufgenommen sind, schauen die Sozialarbeiter vor Ort regelmäßig nach dem Rechten. Sie kümmern sich darum, dass die Mädchen und Jungen in einem stabilen und geschützten Umfeld leben, medizinisch versorgt werden und bringen Lebensmittel vorbei. Außerdem bieten sie den Kindern die nötige emotionale Unterstützung und helfen ihnen Anschluss an Jugendgruppen zu finden. Mit einer Patenschaft tragen inzwischen etliche Menschen aus Deutschland zu dieser wichtigen Unterstützung der Kinder in Ndola bei.

Es gibt jedoch noch eine ganze Menge zu tun. In Sambia leben etwa 61.000 Kinder von Strafgefangenen. Darüber hinaus leiden rund 35 Prozent der 14,5 Millionen Einwohner des Landes an Unterernährung. Eine Million Menschen sind mit dem HI-Virus infiziert.

„Es ist beeindruckend zu sehen, wie Hoffnung ein Leben verändert. Wir haben bei unserem Arbeitsbesuch herzzerreißende Lebensgeschichten gehört und mehr als einmal gespürt, was wirkliches Leid bedeutet. Dennoch strahlen sie zugleich Stärke und Würde aus und schauen trotz aller Probleme nach vorne“, sagte Marcus Witzke, CEO und Vorstand der Hoffnungsträger über die Zeit in Sambia.

„Es würde mich sehr freuen, wenn noch viele weitere Patenschaft entscheiden und mithelfen, dass Kinder von Strafgefangenen zu Hoffnungsträgern werden“, ergänzte Seehaus-Leiter und Stiftungsgründer Tobias Merckle.

Ausführliche Informationen unter www.hoffnungstraeger.de

(Artikel aus dem Seehaus Infobrief)