Baden- Württembergs Justizminister Rainer Stickelberger hat am Donnerstag bei einer Fachtagung im Seehaus Leonberg ein Grußwort gesprochen. „Opferbezogene Strafrechtspflege“ lautete das Thema der zweitägigen Veranstaltung, an der rund 70 Personen teilnahmen.
In seinem Grußwort nahm der Minister auch in mehreren Punkten direkten Bezug auf die Arbeit des Seehauses. „Ich bin immer wieder beeindruckt, wenn ich ins Seehaus komme und sehe, was sich alles verändert hat“, sagte der Minister in Anbetracht des frisch renovierten Veranstaltungssaals im Ostflügel, in dem ein Großteil der Tagung stattfand. Wie vieles im Seehaus habe auch dieser Raum Modellcharakter, indem die Jugendlichen des Seehauses bei der Renovierung im Rahmen ihrer Ausbildung tatkräftig mit anpackten. Der Jugendstrafvollzug in freier Form, den das Seehaus Leonberg als eine von zwei Einrichtungen im Land betreibt, habe sich bewährt, so Stickelberger weiter. „Die vielen Besucher zeigen den Stellenwert und den Bekanntheitsgrad, den das Seehaus mittlerweile hat.“
Positiv äußerte sich der Minister darüber, dass im Seehaus täter- und opferorientiert gearbeitet werde. „Der materielle und immaterielle Ausgleich zwischen Tätern und Opfern ist wichtig. Daher freue ich mich über die Initiative des Seehauses in dieser Richtung“, betonte er.
Lobende Worte fand der Justizminister auch über die Opferberatungsstelle, die das Seehaus im Rahmen der Opferhilfe in Leonberg betreibt. „Opfer leiden oft ein Leben lang unter den Folgen einer Straftat. Es ist wichtig, dass sie den Weg zurück in ein normales Leben finden.“ Er hofft daher, dass viele das Angebot der Opferberatung in Leonberg annehmen. (aje)