Im Seehaus Leonberg…
…läuft es insgesamt gut und wir sind dankbar, dass bisher noch keiner der jungen Männer und kein Mitarbeiter erkrankt ist. Wir haben einige Vorsichtsmaßnahmen ergriffen:
Die drei Wohngemeinschaften bleiben auch tagsüber getrennt. Sie begegnen sich so nicht mehr. Auf diese Weise steht nicht das ganze Seehaus unter Quarantäne, wenn sich eine Person infiziert hat. Das macht es etwas schwieriger, da dann nicht alle jungen Männer in ihrem Ausbildungsbetrieb oder ihrer Schulklasse sind. Sie nehmen dann über eine Videokonferenz an ihrem Unterricht teil.
Auch beim Sport sind die Wohngemeinschaften getrennt. Und so findet der Sport jetzt immer in drei Gruppen statt. Daher sind auch öfters Gruppen auf unserer Wiese am Teich oder auf der gegenüberliegenden Wiese zu sehen. Dies hat schon zu der ein oder anderen Rückfrage geführt, da ja eigentlich Kontaktverbot herrscht. Bei den Gruppen handelt es sich allerdings jeweils um „Angehörige eines Hausstandes“ bzw. einer Wohngemeinschaft und deren direkten Mitarbeiter.
Auch Außenaufträge im Rahmen der Ausbildung sind zum Glück noch möglich – aber eben ohne direkten Kundenkontakt. Auch hier sind die Gruppen fest eingeteilt, so dass immer die gleichen Ausbilder mit den jungen Männern einer Wohngemeinschaft zusammen sind.
Wir sind dankbar, dass wir auch Gesichtsmasken geschenkt bekommen haben.
Unsere Verwaltungsmitarbeiter arbeiten im Wesentlichen im Home Office.
Unser Wald- und Tierkindergarten Leonberg ist derzeit geschlossen. Die Kindergarten-Mitarbeiter bereiten jeden Morgen einen Morgenkreis vor, den die Kinder und ihre Eltern dann zu Hause über Videokonferenz miterleben können.
Das Opferempathietraining und die Freizeitgruppen im Gefängnis können gerade auch nicht stattfinden, wir können nur über Briefe mit den Gefangenen im Kontakt bleiben.
Weiterhin vermitteln wir junge Männer in die Nachsorge und suchen hier immer wieder Wohnraum und Arbeitsplätze.
Unsere Opfer- und Traumaberatungsstellen sind voll ausgelastet und erleben gerade in dieser schwierigen Zeit einen großen Beratungsbedarf. Die meisten Beratungen finden über Telefon oder Videokonferenz statt.
Die jungen Flüchtlinge und ihre Gastfamilien begleiten wir auch vor allem telefonisch. Auch hier sind viele Herausforderungen durch die außergewöhnliche Situation. Wir suchen auch immer wieder neue Gastfamilien, die weitere Kinder oder Jugendliche aufnehmen können.
Unsere Präventions- und Protactics-Programme können derzeit nicht stattfinden.
Auch in der begleitete gemeinnützige Arbeit beschränkt sich der Kontakt auf Anrufe und Videotelefonie.
Wir nutzen die Zeit, um die Konzepte weiterzuentwickeln.
Im Seehaus Leipzig…
…ist die Situation ähnlich. Auch hier haben wir Gott sei Dank keine Infektion zu beklagen.
Das für den 28. Juni geplante Seehaus-Café am Hainer See wurde abgesagt.
Dadurch, dass die Arbeit insgesamt noch kleiner ist, ist alles etwas einfacher zu handhaben. Das Programm für die jungen Männer im Seehaus Leipzig läuft mit einigen Einschränkungen weiter:
Besuche finden seit einer Weile digital statt. Betrieblich gearbeitet wird hauptsächlich in der Seehaus-Werkstatt und auf dem Seehaus-Gelände am Hainer See ohne Kundenkontakt. Auch sächsische Seehaus-Mitarbeiter sammeln nun ihre Erfahrungen mit dem Home-Office…die Leipziger Volkszeitung berichtete am 30.04.2020. Wir bedanken uns bei der LVZ für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung.
Wir bedanken uns bei allen Unterstützern und wünschen allen: Bleibt gesund!