Hoher Besuch im Seehaus Leipzig: Sächsischer Justizminister und Parlamentsabgeordnete besuchen die Seehaus-Baustelle am Hainer See

Im zukünftigen Klassenzimmer des alternativen Strafvollzugs am Hainer See traf eine prominente Runde von Gästen und Weggefährten des Seehauses zusammen. Neben dem Sächsischen Justizminister Sebastian Gemkow reisten u.a. Andrea Dombois, Vizepräsidentin des Sächsischen Landtages, die Landtagsabgeordneten Georg-Ludwig von Breitenbuch und Svend-Gunnar Kirmes und Landrat Henry Graichen an, um sich einen persönlichen Eindruck vom Baufortschritt des „Seehaus Leipzig“ zu machen.

Hausvater Franz Steinert und einer der Teilnehmer aus dem Seehaus erläuterten gemeinsam das Seehaus-Konzept. Der junge Mann schilderte dabei viele persönliche Beispiele aus seinem bislang 11-monatigen Seehausaufenthalt. Mit anerkennendem Applaus würdigten die Zuhörer seine Leistung. Denn auch wenn die Umgebung am Hainer See idyllisch wirkt: Die alltäglichen Anforderungen an die Strafgefangenen im Seehaus sind hoch und anstrengend. Die jungen Männer werden durch den strukturierten Tagesablauf, soziales Training, das Leben in Familie, Ausbildung und Sport körperlich und geistig voll gefordert, um sie so auf ihre Zeit nach der Haft gut vorzubereiten und erneuten Straftaten vorzubeugen. „Wer sich davon selbst überzeugen will, ist herzlich zum Frühsport um 05.45 Uhr eingeladen oder kann gern mal eine Woche das Seehaus-Programm mitmachen“, bot Seehaus-Standortleiter Steffen Hofmann seinen Gästen mit einem Augenzwinkern an.

Bei der anschließenden Führung durch den Rohbau erhielten die Gäste einen Einblick in den Baufortschritt und die räumliche Aufteilung der Etagen. Alle Bewohner aus dem Seehaus in Störmthal sollen im ersten Quartal 2018 in den Neubau am Hainer See umziehen. Neben den strafgefangenen jungen Männern betrifft das drei Mitarbeiterfamilien und mehrere Jahresmitarbeiter. Weitere Seehaus-Mitarbeiterfamilien, die auf dem Gelände in Störmthal bisher keinen Platz fanden, kommen dazu. Nach dem Umzug soll eine zweite Wohngemeinschaft eröffnet werden, so dass der Verein dann 14 Plätze für den Strafvollzug in freien Formen anbieten kann (bisher 7). Mit dem Blick auf die Zukunft schilderte Steffen Hofmann den Gästen weitere Herausforderungen, beispielsweise, dass für die Finanzierung des Baus der Seehaus e.V. selbst aufkommen muss – Unterstützer würden weiterhin gesucht.

In die lockere Atmosphäre des Termins reihte sich nahtlos ein spontanes Geburtstagsständchen der versammelten Gäste für Henry Graichen ein. Der Landrat hatte es sich trotz seines Jahrestages nicht nehmen lassen, das entstehende Seehaus Leipzig zu besuchen.

Eingeladen zur Besichtigung des Seehauses hatte CDU-Bundestagsabgeordnete und -kandidatin Katharina Landgraf, die zum vierten Mal in den Deutschen Bundestag einziehen will. Landgraf hatte schon in der Vergangenheit das Seehaus Störmthal besucht und unterstützt und in diesem Sinne das Treffen initiiert. Seehaus-Geschäftsführer Tobias Merckle dankte ihr dafür herzlich. Die wohlwollende Begleitung des Seehauses bildete eine zentrale Gemeinsamkeit aller Gäste – jeder habe in seinem Wirkungsbereich dazu beigetragen, dass das Seehaus sich so weit entwickeln konnte, bedankte sich Merckle ausdrücklich.

Nach einem gemeinsamen Gruppenbild verabschiedeten sich die Gäste. Die Antwort des Justizministers auf den Dank für’s Kommen war so kurz wie prägnant: „Ja klar, das Seehaus ist doch eine gute Sache.“

>>Fotoalbum zum Besuch des Sächsischen Justizministers<<

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