Franz Steinert aus dem Seehaus Leipzig weiß noch genau, wie erschrocken er war, als Werner, einer der jungen Männer in seiner WG im Seehaus Leipzig, meinte: „An die letzten Weihnachten kann ich mich kaum erinnern. Ich war dann eigentlich nie zu Hause.“

Franz Steinert (im Bild Mitte rechts) schickt einen Weihnachtsgruß aus dem Seehaus Leipzig
Viele von uns verbinden die Weihnachtszeit mit Familie und Gemeinschaft – dagegen fühlt sich diese Zeit für die jungen Männer, die im Stravollzug sind, wie für manche anderen bedeutungslos, einsam und dunkel an. Werners Wunsch war es, von seiner Familie wieder akzeptiert zu werden. Den konnte Franz ihm leider nicht erfüllen, als er als Hausvater einer Seehaus-WG mit Werner Weihnachten feierte. Aber er durfte mit ihm zusammen ein Weihnachten feiern, an dass sich Werner auch Jahre später noch gut und gern erinnert hat.
Franz Steinert sagt: „Ich wünsche uns in dieser Weihnachtszeit einen offenen Blick für die Not um uns herum. Die Demut, unsere eigene Dunkelheit vom Licht berühren zu lassen. Und den Mut, Licht und Liebe großzügig zu teilen – Menschen das zu geben, was sie brauchen, nicht das, was sie verdienen. Das Geburtstagskind hat es vorgemacht. Gott sei Dank!“

EN
ES