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Seehaus e. V. erhält Zuschlag für zwei neue Projekte in Sachsen

Seehaus e. V. weitet seine Arbeit in Sachsen aus. Im Bereich Mittweida wird Seehaus e. V. ein ambulantes sozialpädagogisches Angebot für junge Straffällige aufbauen und darüber hinaus in der JVA Dresden mehrere Maßnahmen durchführen, die Gefangenen Opferempathie vermitteln und Aussöhnung zwischen Opfern von Kriminalität und Tätern ermöglichen sollen. Dazu zählen Opferempathietraining, Täter-Opfer-Ausgleich und das Programm Opfer und Täter im Gespräch. Bereits seit 2011 betreibt Seehaus e. V. in Sachsen einen Strafvollzug in freien Formen, zunächst im Seehaus Störmthal und seit Frühjahr 2018 im Seehaus Leipzig.

Der Jugendhilfeausschuss des Landkreises Mittweida hat Seehaus e.V. für die Arbeit mit jungen Straffälligen ausgewählt. Das Leistungsspektrum von Seehaus e.V. wird unter anderem soziale Kompetenz- und Anti-Gewalttrainings, Angebote zum Täter-Opfer-Ausgleich, Betreuungsweisungen, Verkehrserziehungskurse und soziale Arbeitsstunden beinhalten. Dadurch sollen neue Straftaten verhindert werden. Die Täter sollen Verantwortung übernehmen, für das begangene Unrecht einstehen, sich mit der Opferperspektive auseinandersetzen und Wiedergutmachung leisten.

Sobald die sozialpädagogischen Mitarbeiter dafür gefunden sind, werden die Programme vor Ort in Mittweida, aber auch in aufsuchenden, mobilen Formaten in der umliegenden Region angeboten.

Der Leitgedanke hinter der Arbeit von Seehaus e. V., der neben Sachsen vor allem in Baden-Württemberg engagiert ist, lässt sich mit dem Fachbegriff Restorative Justice beschreiben. Dabei spielen die Opferperspektive und Wiedergutmachung eine zentrale Rolle.

Um die Opferperspektive geht es auch bei dem Angebot in der JVA Dresden. Den Gefangenen soll dabei Opferempathie vermittelt werden und die Bereitschaft, Verantwortung für ihre Taten und die Folgen der Opfer zu übernehmen. Neben dem Opferempathietraining soll das Programm Opfer und Täter im Gespräch angeboten werden, bei dem unbeteiligte Opfer und Täter zu Gruppengesprächen zusammenkommen. Ein direkter Täter-Opfer-Ausgleich kann dann folgen. Dabei können die Täter ihre Opfer um Vergebung bitten und gemeinsam überlegt werden, sie sie beitragen können, um die Folgen der Straftat zumindest symbolisch wiedergutzumachen.

Tobias Merckle, geschäftsführender Vorstand von Seehaus e. V., freut sich über den Zuschlag für die Projekte in Mittweida und Dresden. „Opfer, Täter und Gesellschaft im Blick zu haben und gemeinsam die Folgen von Straftaten aufzuarbeiten und gleichzeitig präventiv daran zu arbeiten, dass die Zahl der Straftaten abnimmt, ist das Ziel unserer Arbeit. Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass Restorative Justice immer mehr Bedeutung in Politik und Gesellschaft gewinnt“, sagt er.

Für die Arbeit in Mittweida und Dresden nimmt Seehaus e. V. gerne noch Bewerbungen von sozialpädagogischem Fachpersonal entgegen. Ausführliche Stellenbeschreibungen dazu finden sich auf der Webseite im Bereich Stellenangebote.


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