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Traumaberatung von Geflüchteten stark nachgefragt

Eine starke Nachfrage verzeichnet die Traumaberatung von Geflüchteten, die der Seehaus e. V. seit geraumer Zeit in Leonberg, Bad Liebenzell und Altensteig anbietet. Im Herbst sollen mit Esslingen und Sinsheim zwei weitere Standorte hinzukommen.

Frauen, Männer und Jugendliche gleichermaßen wenden sich hilfesuchend an die Mitarbeiterinnen vor Ort. Sie hatten unter Krieg, Gewalt und Verfolgung zu leiden. Im Nachgang lösten diese schweren seelischen Belastungen das Trauma aus.

Der Erstkontakt zu den Seehaus-Beratungsstellen erfolgt durch einen Anruf oder per Mail. „In der Regel ist es nicht der Betroffene selbst, sondern eine Person aus dem Umfeld, die sich melden. Meist handelt es sich dabei um Leute aus Jugendämtern oder Helferkreisen“, berichtet Petra Mack. Sie ist eine von fünf Traumaberaterinnen vom Seehaus. Nach ihren Worten haben die Hilfe- und Ratsuchenden mit Schlafstörungen, somatischen Beschwerden, starken Konzentrationsstörungen oder Alpträumen zu kämpfen. „Wir klären sie in der Beratung in allgemeinverständlichen Worten auf, woher die Beschwerden kommen könnten und versuchen, die Leute zu stabilisieren, damit sie wieder ein Gefühl der Sicherheit bekommen“, führt Petra Mack weiter aus. Bei allen Gesprächen müsse man sehr sensibel vorgehen.

Unterstützung an den Terminen bekommen die Traumaberaterinnen von Sprachhelfern. „Auf diese Weise hören die Ratsuchenden ihre Muttersprache. Das schafft zusätzlich Vertrauen.“ Manchen genüge ein Beratungsgespräch, andere kämen öfter. „Egal, wie oft die Menschen unser Angebot in Anspruch nehmen. Hauptsache wir können ihnen helfen. So wie einer Frau, der ich neulich begegnet bin. Sie bedankte sich bei mir und sagte, dass sie wieder Kraft für ihren Alltag gefunden habe“, erzählt Petra Mack.

Finanziell unterstützt wird die Seehaus-Traumaberatung durch die Stiftung Deutsches Hilfswerk aus Mitteln der Deutschen Fernsehlotterie. Axel Jeroma


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